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Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die sich in einem anhaltenden Stimmungstief zeigt.

Der Betroffen fühlt sich müde, erschöpft, mutlos oder nutzlos; er ist ohne akuten Grund von einer tiefen Traurigkeit erfüllt.

Zwar kennt jeder Mensch solche depressiven Episoden in seinem Leben – normalerweise sind sie jedoch eine Reaktion auf ein Ereignis und können konstruktiv verarbeitet werden, sobald das auslösende Ereignis überstanden ist (beispielsweise der Tod eines nahen Verwandten oder eine Trennung u.ä.).

Bei einer Depression jedoch verschwinden die Symptome nicht von selbst. Hier ist therapeutisch Hilfe dringend indiziert.

Ursachen

Eine Depression kann von den unterschiedlichsten Ereignissen ausgelöst werden. Sowohl körperliche Erkrankungen als auch Umwelteinflüsse können für eine Depression verantwortlich sein. Meist ist jedoch das Zusammenspiel von äußeren Einflüssen, genetischen.

Grundlagen Ursache für eine Depression

Verschiedenen Studien haben ergeben, dass ungefähr 30% der Betroffenen vor ihrer Erkrankung in einschneidenden Lebenssituationen standen. Dazu gehören neben dem Verlust eines geliebten Menschen auch die Berentung oder Pensionierung, die Geburt eines Kindes oder der Wechsel des Jobs oder Wohnorts. Die Betroffenen klagen häufig darüber, dass sie in dieser Zeit keinerlei oder kaum Unterstützung der Familie oder Freunde hatten.

Aber nicht nur neue Lebenssituationen, auch individuelle Eigenschaften wie ein ausgeprägter Perfektionismus oder überhöhte Selbstkritik und Leistungsorientierung können den Ausbruch einer Depression begünstigen.

Ein wesentlicher Faktor, der eine Depression auslösen kann, ist chronischer Stress, wie er heute oft bei ständiger Arbeitsüberlastung (aber auch Arbeitsunterlastung) vorkommt. Hierdurch wird das Stresshormon Cortisol vermehrt ausgeschüttet.

Diese Überkonzentration bedingt Verhaltensveränderungen wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Denk- und Konzentrationsstörungen, Libidoverlust, vermehrt auftretende Angstreaktionen.

Bestimmte Krankheiten gelten als Mitverursacher für Depressionen, darunter Schilddrüsenunterfunktionen und andere Hormonstörungen, Tumore oder Parkinson. Im Grunde ist eine Depression eine Fehlfunktion des Hirnstoffwechsels. Die Konzentration der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin ist gestört und so können Sinneseindrücke nicht mehr richtig verarbeitet werden.

Symptome einer Depression

  • Eine tiefe, innere Leere
  • Lustlosigkeit
  • Selbst einfachste Tätigkeiten werden als schwer empfunden
  • Bedeutungslosigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Energieverlust
  • Verlust der Entschlusskraft
  • Vermehrte Angst
  • Gefühlslosigkeit („innere Taubheit“)
  • Selbstzweifel
  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Verlust der Libido
  • Kopfschmerzen
  • Magen- und Darmbeschwerden

Weitere körperliche Symptome, die sich nicht auf eine körperliche Erkrankung zurückführen lassen.

Als besonders typisch gilt das psychische Tief am Morgen, das sich im Verlaufe des Tages bis zum Abend hin verbessert.

Bei der sogenannten bipolaren Depression (früher als manisch-depressive Erkrankung bezeichnet), findet ein ständiger Wechsel zwischen einer Hochstimmung (manische Phase) und extremen Stimmungstiefs (depressive Phase) statt. Dieser kann schnell aber auch schleichend verlaufen. In den depressiven Phasen leiden Patienten an den oben genannten Symptomen.

In der manischen Phase hingegen kommt es zu:

  • Übersteigerter Euphorie bis hin zu übersteigerter Gereiztheit und Aggressivität
  • Flüchtigen Gedanken
  • Starkem Redefluss
  • Konzentrationsschwächen
  • Selbstüberschätzung
  • Kontrollverlust (besonders bei Geldgeschäften, realistische Planungen sind nicht mehr möglich)
  • Wahnvorstellungen (Größenwahn oder Sendungsbewusstsein, Wahrnehmung von Stimmen oder Sinnestäuschungen)

Diagnose

Um eine Depression diagnostizieren zu können, muss sich zunächst der Betroffene eingestehen, dass er ggf. unter einer psychischen Erkrankung leidet; bis heute noch oft ein Taubthema.

Dabei ist die Depression neben dem Herzinfarkt und Krebsleiden eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland.

Je früher die Diagnose gestellt werden kann, umso höher sind die Chancen auf Heilung. Eine nicht behandelte chronische (mono- oder bipolare) Depression kann zu Suizid führen und hat einen negativen Einfluss auf mögliche andere körperliche Krankheiten.

Schulmedizinische Therapie

Meist wird eine Kombinationstherapie von psychotherapeutischen Verfahren und medikamentöser Behandlung (mit Antidepressiva) durchgeführt.

Da die Erkrankung von Mensch zu Mensch unterschiedliche Auslöser, Symptome und Auswirkungen hat, kann auch jeder Betroffene nur individuell behandelt werden; eine Standardtherapie gibt es nicht. Wird die Therapie jedoch frühzeitig eingeleitet, sind die Heilungs- oder zumindest Verbesserungschancen sehr gut.

Dabei muss jedoch immer berücksichtigt werden, dass Depressionen gewöhnlich in Phasen verlaufen, es also auch immer wieder zu Rückfällen kommen kann. Um eine Depression heilen oder zumindest verbessern zu können, benötigt man Geduld und professionelle Hilfe.

Tipps zu Selbsthilfe, wie man sie zu Hauf im Internet oder Zeitschriften finden kann („Lächeln Sie einfach zweimal am Tag“ oder „Machen Sie Dinge, die Ihnen gut tun“ und so weiter) sind für Menschen, die nicht nur gerade in einer leicht depressiven Phase stecken, sondern an einer Depression erkrankt sind, nicht sinnvoll. Denn könnten sie die Tipps befolgen, hätten sie keine Depression und die Tipps nicht nötig!!!

Daher sollte man, wenn man den Verdacht hat, an einer Depression zu leiden, immer ärztlichen Rat einholen. Das selbst gilt, wenn Sie vermuten, eine nahestehende Person könnte depressiv erkrankt sein.

Ob beispielsweise Entspannungsübungen oder ähnliches ergänzend zu den medikamentösen und psychotherapeutischen Therapieformen eingesetzt werden kann und sollten, sollte dort besprochen und unter therapeutischer Aufsicht erprobt werden.

Beitragsbild: pixabay.com – Sammy-Sander