Die Diagnostik einer Psychose erfolgt durch eine sorgfältige Kombination von klinischen Interviews, Beobachtungen und manchmal unterstützenden psychologischen Tests. Psychosen können eine Vielzahl von Ursachen haben, einschließlich psychiatrischer Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolarer Störung, und können auch durch Substanzgebrauch oder medizinische Bedingungen ausgelöst werden. Hier sind die Schritte, die üblicherweise unternommen werden, um eine Psychose zu diagnostizieren.

  1. Klinisches Interview: Dies ist das Hauptwerkzeug zur Diagnose von Psychosen. Ein Psychiater oder ein anderer qualifizierter Gesundheitsdienstleister führt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten und oft auch mit Familienmitgliedern. Ziel ist es, die aktuellen Symptome, die Vorgeschichte der psychischen Gesundheit, mögliche Auslöser und das allgemeine Funktionieren zu verstehen.
  2. Beurteilung der Symptome: Spezifische Symptome, die auf eine Psychose hinweisen können, umfassen Halluzinationen (z.B. das Hören von Stimmen), Wahnvorstellungen (unbegründete Überzeugungen), desorganisiertes Denken und Sprechen, und erheblich gestörtes Verhalten. Der Arzt wird diese Symptome bewerten, um ihre Intensität und ihren Einfluss auf das Leben des Patienten zu bestimmen.
  3. Medizinische Untersuchungen: Um andere mögliche Ursachen auszuschließen, können medizinische Tests wie Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren (wie MRI oder CT) angeordnet werden. Diese Tests helfen zu klären, ob eine zugrundeliegende medizinische Bedingung wie eine neurologische Störung oder eine Substanzgebrauchsstörung die Symptome verursacht.
  4. Neuropsychologische Tests: Diese können durchgeführt werden, um kognitive Beeinträchtigungen zu bewerten, die häufig bei psychotischen Störungen auftreten. Sie helfen auch, die kognitive Basislinie des Patienten für zukünftige Vergleiche festzulegen.
  5. Psychiatrische Evaluation: Eine gründliche psychiatrische Anamnese wird gesammelt, einschließlich der persönlichen und familiären Geschichte psychischer Erkrankungen. Dies hilft, das Risiko einer psychischen Gesundheitsstörung zu beurteilen und die passendste Behandlung zu planen.
  6. Differenzialdiagnose: Es ist wichtig, andere Störungen, die ähnliche Symptome zeigen können, auszuschließen, wie z.B. Depressionen mit psychotischen Merkmalen, bipolare Störung oder Delir.

Psychose beeinflusst die Art und Weise, wie eine Person denkt, fühlt und sich verhält. Das Erleben von Psychose variiert stark von Person zu Person und kann plötzlich auftreten oder sich sehr allmählich entwickeln.

Die Symptome der Psychose werden oft als „positive“ oder „negative“ Symptome kategorisiert.

Positive Symptome sind solche, die die normale Funktionsweise einer Person ergänzen oder verzerren. Dazu gehören:

  • Wahnvorstellungen (falsche Überzeugungen, die fest gehalten werden und nicht mit der Kultur der Person übereinstimmen)
  • Halluzinationen (hören, sehen, schmecken, riechen oder fühlen von Dingen, die nicht tatsächlich vorhanden sind)
  • Desorganisierte Sprache, Gedanken oder Verhalten (z.B. schnelles Wechseln zwischen Themen beim Sprechen; Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder einem Gespräch zu folgen; Unfähigkeit, alltägliche Aufgaben zu erfüllen).

Negative Symptome beinhalten den Verlust oder die Reduzierung normaler Funktionen. Sie können umfassen:

  • Eingeschränkter emotionaler und mimischer Ausdruck
  • Eingeschränkte Sprache und verbale Flüssigkeit
  • Schwierigkeiten beim Generieren von Ideen oder Gedanken
  • Reduzierte Fähigkeit, mit Aufgaben zu beginnen
  • Verminderte Sozialisation und Motivation

Zu den weiteren Symptomen können gehören:

  • Kognitive Symptome, wie Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis
  • Stimmungsschwankungen
  • Suizidgedanken oder -verhalten
  • Substanzmissbrauch
  • Schlafstörungen

Fragen / Tests um dem Problem auf die Spur zu kommen

Schnelle Screeningfragen für psychotische Symptome umfassen:

  • „Haben Sie in letzter Zeit seltsame oder unerklärliche Erfahrungen gemacht?“
  • „Hören Sie manchmal Dinge, die andere nicht hören können, wie Geräusche oder die Stimmen von Menschen, die flüstern oder sprechen?“
  • „Haben Sie jemals Visionen oder sehen Dinge, die andere nicht sehen können?“
  • „Haben Sie das Gefühl, dass Menschen Sie stören oder Ihnen Schaden zufügen wollen?“
  • „Schien es jemals so, als ob Menschen über Sie sprechen oder Sie besonders bemerken?“
  • „Fürchten Sie sich vor etwas oder jemandem?“

Ein „Ja“ auf eine dieser Fragen weist auf die Notwendigkeit einer detaillierteren Beurteilung hin. Es ist auch wichtig, bestätigende Informationen von Pflegepersonen oder anderen nahestehenden Personen des Patienten zu erhalten.

Wie bereits erwähnt: Die Diagnose einer Psychose ist oft komplex und erfordert eine sorgfältige und umfassende Beurteilung. Die Behandlung kann dann eine Kombination aus Medikamenten (typischerweise Antipsychotika), Psychotherapie und Unterstützung bei der sozialen Integration umfassen. Es ist entscheidend, dass diese Diagnose und Behandlung von Fachleuten im Bereich der psychischen Gesundheit durchgeführt wird.