Als somatoforme Störungen wird die Gruppe psychiatrischer Störungen bezeichnet, die durch körperliche Symptome gekennzeichnet sind.

Diese Symptome weisen zwar auf eine körperliche Störung hin, können dadurch aber nicht vollständig geklärt werden, verursachen jedoch gleichzeitig ein signifikantes Leiden, das die gesellschaftliche, berufliche oder andere Funktionsfähigkeiten beeinträchtigt.

Der Begriff der somatoformen Störung ist ein relativ neuer Begriff, der sich auf die Art Störung bezieht, die viele als psychosomatisch bezeichnen.

Bei somatoformen Störungen können entweder die körperlichen Symptome oder deren Schweregrad und Dauer nicht durch einen zugrundeliegenden körperlichen Zustand erklärt werden.

Sie somatoformen Störungen umfassen Somatisierungsstörungen, undifferenzierte somatoforme Störungen, Konversionsstörung, Hypochondrie, Schmerzstörung, Dysmorphophobie und nicht anders gekennzeichnete somatoforme Störung.

Die einzelnen Arten der somatoformen Störungen:

Die Somatisierungsstörung

Sie ist eine schwere psychiatrische Störung, die durch viele rezidivierende (in mehreren Episoden im Leben auftretende), klinisch bedeutende körperliche Beschwerden (einschließlich Schmerz und gastrointestinale (Schmerzen im Verdauungstrakt), sexuelle und neurologische Symptome) gekennzeichnet ist. Diese Beschwerden können jedoch durch eine körperliche Störung nicht vollständig erklärt werden. Die Störung ist oft familiär, und ihr Ursprung meist unbekannt. Eine narzisstische Persönlichkeit (das heißt eine deutliche Abhängigkeit, und die Unfähigkeit, Frustration zu ertragen) trägt zu den körperlichen Beschwerden bei, die eine unbewusste, somatisierte, dringende Bitte um Aufmerksamkeit und Betreuung darzustellen scheinen. Dier Störung soll hauptsächlich bei Frauen auftreten. Männliche Verwandte der betroffenen Frauen neigen dazu, häufiger eine antisoziale Persönlichkeit und suchtmittelbedingte Störung zu haben.

Konversionsstörung

Bei einer Konversionsstörung treten körperliche Symptome auf, die durch einen psychischen Konflikt verursache und umgewandelt werden. Sie ähneln den Symptomen einer neurologischen Störung.
Die Konversionsstörung tritt in der Regel in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter auf, kann sich aber in jedem Alter manifestieren. Sie scheint bei Frauen etwas häufiger aufzutreten. Einzelne Konversionsymptome, die die Kriterien einer Konversionsstörung oder einer Somatisierungsstörung nicht erfüllen, gibt es oft bei neuropsychiatrischen Patienten.

Hypochondrie

Die Hypochondrie beschreibt die dauernde, geistige Beschäftigung mit körperlichen Funktionsstörungen und die Angst davor, eine ernsthafte Erkrankung zu bekommen oder zu haben. Hierbei werden vom Betroffenen normale, nicht krankhafte körperliche Symptome fehlgedeutet und in Krankheitssymptome umgewandelt.

Schmerzstörung (Psychogener Schmerz)

Die Schmerzstörung ist eine Störung, bei der der Schmerz in einem oder mehreren anatomischen Bereichen ausschließlich oder haupsächlich aufgrund psychologischer Faktoren entsteht. Hauptziel der Störung ist die Lenkung der Aufmerksamkeit des Betroffenen hin zum Schmerz. Diese somatoforme Erkrankung führt zu einem erheblichen Leiden und beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit des Patienten meist enorm. Die Schmerzstörung ist eine relativ häufige Form der somatoformen Störung. Die genaue Inzidenz (relative Häufigkeit der Neuerkrankungen in einem festgelegten Zeitraum, meist in einem Kalenderjahr) ist unbekannt, aber in den Vereinigten Staaten von Amerika führt ein psychogener Rückenschmerz allein jährlich bei bis zu 15% der Erwachsenen zu einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit.

Dysmorphophobie

Es bezeichnet die krankhafte, geistige Beschäftigung mit einem Mangel des eigenen Aussehens. Dies führt in der Regel zu einer signifikanten Belastung und kann in gesellschaftlichem, beruflichem oder anderem wichtigen Bereich des menschlichen Lebens zu einer Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit führen. Der Patient bildet sich einen körperlichen Mangel ein oder ist übermäßig über einen geringfügigen Mangel besorgt. Diese Störung beginnt in der Regel in der Adoleszenz und scheint in gleichem Maße bei Frauen und Männern aufzutreten.

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